FOLTERGAUL
IM KNAST MIT KOMMISSAR HJULER UND MAMA BAER
174 Seiten
ISBN 978-3-9804622-0-4 19,80 €
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Dieser Roman ist eine Symbiose aus Kunst und Literatur und zugleich ein Muss für alle Fans von Kommissar Hjuler und Mama Baer, dem vielleicht bedeutendsten Künstlerpaar Deutschlands.
Rückblende 2011
Das Zerreißen des Buches auf der BAGL-Kunstausstellung in Berlin
Mama Baer über das Keyboard gebeugt, Kommissar Hjuler, gebückt schreiend und brüllend und sich erhebend, entreißt dem lesenden Foltergaul blitzschnell mit seiner linken Hand das Buch und zerreißt es. Das Ende einer Lesung im Rahmen der Performance. Doch das zerrissene Buch lebt im Prinzip der Transformation später wieder auf. Kommissar Hjuler verarbeitet es zum Objekt in einer Holzrahmung hinter Plexiglas - gehalten von einem Puppenarm, das Konterfei von Kommissar Hjuler fehlt ebenfalls nicht. Der Titel des Werkes: "Das BAGL-Buch. Kommissar Hjuler hat ein Buch zerrissen."
Jede Lesung/ Performance war anders, das Zerreißen des Buches blieb eine Ausnahme. Der erste gemeinsame Auftritt von Kommissar Hjuler und Mama Baer mit Foltergaul fand in Rostock auf der MS Stubnitz statt. Dort wurde noch aus dem Manuskript gelesen, da das Buch damals - im Oktober 2010 - noch nicht fertig gedruckt war. Die erste Lesung aus dem fertigen Buch folgte dann 2011 in Karlsruhe, später folgten Auftritte in Hamburg, Bremen, mehrmals in Berlin, Flensburg und auf dem legendären Avantgarde-Festival in Schiphorst sowie abschließend Ende November 2012 in Warschau (Centre for Contemporary Art Ujazdowski Castle), wo sich Kommissar Hjuler und Mama Baer einer auffallend großen Fangemeinde gegenübersahen.
Das Buch selbst ist ein fiktiver Roman mit tatsächlich existierenden Künstlern. Neben Kommissar Hjuler und Mama Baer spielt auch die polnische Malerin Iwona Altmajer eine Rolle. Dass sich im Buch Altmajers Malerei tatsächlich bildnerisch abgebildet neben Fotokunst von Kommissar Hjuler und Mama Baer (Knastfotos) wiederfindet, verleiht dem Buch einen besonderen Reiz. Zudem zieren die Fotos des Knastshootings auch das Cover des Buches.
Impetus der Romanhandlung ist der Besuch des Investmentbankers Gaul bei Kommissar Hjuler und Mama Baer in Flensburg. Gaul möchte für die Kunstsammlung seiner Hamburger Bank eigentlich ein von Mama Baer geschaffenes Gemälde namens "Anmut" erwerben, das allerdings aufgrund seines pornographischen Charakters wenig kompatibel mit der Sammlung des Kreditinstitutes erscheint. Zudem vergisst Gaul sein Ansinnen im Laufe des Besuchs. Es kommt zu einem irren Boxkampf mit Kommissar Hjuler, und kurz darauf entwendet Gaul ein Glasobjekt mit der Popelsammlung des Kommissars. Einen weiteren Diebstahl begeht Gaul einige Tage später in der Bank, er stiehlt einen Geldkoffer und ist fortan auf der Flucht durch halb Europa. Die Zielfahnder sind ihm - so vermutet er - auf den Fersen, und auch Kommissar Hjuler hat ein lebhaftes Interesse, seiner Popelsammlung wieder habhaft zu werden. Gaul verfällt im Laufe der Handlung mehr und mehr dem Alkohol und seinem Verfolgungswahn; der Romantext zollt diesem Umstand Tribut, eine längere Passage ist ohne Punkt- und Kommasetzung und somit für den potentiellen Leser nicht einfach verständlich. Dem Verfall muss sich untergeordnet werden.